Vor 40 Jahren geschah Wichtiges in der Schweiz, nicht nur für das Kantonsspital Winterthur. Ein kurzer Blick auf 3 Jubiläen aus dem Jahr 1979.
1. Das erste Lokaradio der Schweiz
Sonntag, 10. Mai 1979, Muttertag: Das «Studio Grammophon» sendet sein allererstes Wunschkonzert. Heute, 40 Jahre später heisst der Sender Spitalradio Winterthur und unterhält die Patientinnen und Patienten des Kantonsspitals immer noch mit Musik und Wort. Das Wunschkonzert ist fester Bestandteil des Programms geblieben, das seit der Erstausstrahlung natürlich zahlreiche Veränderungen erfahren hat.
Was vor 40 Jahren mit einem selbstgebauten Mischpult und einem Plattenspieler begann, ist inzwischen längst zu einer bewährten Radiostation geworden. Und sie ist rund ein halbes Jahr früher auf Sendung gegangen als die erste kommerzielle Lokalradiostation in der Schweiz. Das Spitalradio Winterthur kann daher als ältestes Lokalradio der Schweiz bezeichnet werden.
2. Ein Radiopionier verschafft sich Gehör
Radio24, das am 28. November 1979 kurz vor Mitternacht seine erste Livesendung ausstrahlt, hat damit dieses Jahr ebenfalls sein 40-Jahr-Jubiläum feiern können. Den Sender gründet und finanziert der Radiopionier Roger Schawinski: Weil Privatradios in der Schweiz noch nicht erlaubt sind, muss Radio24 ins benachbarte Ausland ausweichen.
Das Studio befindet sich in einem Einfamilienhaus in Cernobbio in der Provinz Como und damit nahe der Schweizer Grenze. Der Sendemast steht auf dem 2948 Meter hohen Pizzo Groppera. Von dort gelangen die Radiosignale über rund 130 Kilometer Distanz auf UKW 102,8 MHz in den Grossraum Zürich – atmosphärische Störungen inklusive.
3. Die Gegenbewegung zur Auto-Euphorie
Ebenfalls im Mai 1979 gegründet wird der dritte sehr bekannte Schweizer 40-Jahre-Jubilar dieses Jahres: Es ist der VCS, der Verkehrsclub der Schweiz. Er geht auf die Initiative des WWF im Jahr zuvor zurück, der sich Sorgen macht über die negativen Auswirkungen der Auto-Euphorie in den 60er-Jahren.
Entsprechend versteht sich der VCS von Anfang an als «Gegenorganisation» zu den bestehenden, autofreundlicheren Verkehrsclubs TCS und ACS. Der VCS setzt sich denn auch klare verkehrspolitische Ziele. Sitz der Organisation ist Herzogenbuchsee. Ganz simpel, weil der erste Geschäftsführer Martin Sommer dorthin gezügelt ist. Dies aus dem Grund, dass «das Dorf aufgrund der Infrastruktur und Lage für ein Leben ohne eigenes Auto» geeignet ist, wie sich Sommer im VCS Magazin 4/19 erinnert.